Mar 10, 2019
Warum ist die Debatte über Zuwanderung so sehr emotionalisiert?
Warum hinterfragen gerade Linke eine Migrationspolitik so wenig,
die offenbar nur den großen Unternehmen dient, während sie für die
Flüchtlinge und die Menschen in Krisengebieten selber aber mehr
negative als positive Konsequenzen hat? Wie kommt es, dass sogar
Linke als rechtsextrem verunglimpft werden, sobald sie sich
kritisch mit der Migrationspolitik auseinandersetzen? Warum gelten
im öffentlichen Diskurs rationale Argumente weniger als die
Zurschaustellung der richtigen Gesinnung, selbst wenn sie sich um
die realen Folgen wenig Gedanken macht?
Raymond Unger überlegt in seinem Buch "Die Wiedergutmacher", welche
psychosozialen Dynamiken am Werk sind, wenn man über Themen wie
Offene Grenzen, Integration und Fundamentalismus spricht.
"Angela Merkels historische Entscheidung vom Sommer 2015 setzte
die deutsche Gesellschaft unter Strom, politisierte und
polarisierte das Land wie seit den Zeiten der Weimarer Republik
nicht mehr. Über eine Million Zuwanderer teilten Deutschland in
zwei geistige Bürgerkriegsparteien, deren Fronten sich zusehends
verschärfen. Hat die Bundeskanzlerin mit ihrer historischen
Willkommensgeste endgültig bewiesen, dass Deutschland seine dunkle
Vergangenheit bewältigt hat? Oder handeln sie und viele andere der
deutschen Eliten im Traumaschatten der Geschichte? In seinem Buch
widmet sich Raymond Unger – selbst vom transgenerationalen Trauma
betroffen – erneut den Auswirkungen nicht verarbeiteter
Kriegstraumata auf die nachfolgenden Generationen. Im Mittelpunkt
stehen dabei die Babyboomer-Eliten, die aufgrund fehlender
persönlicher Reife und nicht verarbeiteter Schuld-und
Sühne-Komplexe mit ihren Entscheidungen die Gesellschaft
polarisieren und den sozialen Frieden gefährden. Außerdem spürt er
den Ursachen für den dramatischen Rückbau mühsam errungener
Freiheiten in Kunst, Kultur und Medienlandschaften und für das
Wiedererstarken von überwunden geglaubten, religiös fundamentalen
Orientierungen nach, die zunehmend gesellschaftliche Akzeptanz
gewinnen."
(Klappentext Europa Verlag)