Sep 1, 2022
Der heißeste Platz der Hölle ist für diejenigen bestimmt, die in
Zeiten der Krise neutral bleiben, heißt es bei Dante. Der Publizist
Milosz Matuschek ist nie neutral geblieben, wenn es um
gesellschaftspolitische Angelegenheiten ging. In seinem neuen Buch
"Wenn's keiner sagt, sag ich's" (fifty fifty) analysiert er unsere
Zeit messerscharf: Er konstatiert verengtes Denken, das zu
verengten Räumen und nicht zuletzt zum weltweit größten
Gesundheitsskandal der Menschheitsgeschichte geführt habe.
Es ist Zeit, dass der Souverän aus dem Koma erwacht , so Matuschek.
Wann wird das sein, frage ich ihn, und welche Voraussetzungen sind
dafür nötig. Wir diskutieren die Rolle (und das Versagen) der
Intellektuellen, den Fall Assange als Menetekel für den Zustand
unserer Medien und das von Matuschek diagnostizierte Siechtum der
Demokratie. Mit Sheldon Wolin findet er für die Verhältnisse in
vielen westlichen Ländern den Begriff "Umgekehrter Totalitarismus".
Doch auch in anderen Ländern, die er bereist hat, hat er nicht nur
ideale Verhältnisse angetroffen.
Es geht darum, sich nicht in gallischen Dörfern zu verkriechen, die
zu Selbsthilfegruppen verkommen könnten, sondern immer wieder das
Gespräch und die Vernetzung zu suchen. Auch Bitcoin könnte dabei
ein inspirierendes Hilfsmittel sein.
Milosz Matuschek: Wenn's keiner sagt, sag ich's.
Milosz Matuscheks Blog https://www.freischwebende-intelligenz.org/